Über „denkmalgeschütztes“ Pflaster beim Meißner Nachtpaarlauf

Am vergangen Freitagabend ging’s bei – sportlich ausgedrückt – herausforderndem Regenwetter für Alexandra, Cindy, Franco, Martin und mich los nach Meißen zum Nachtpaarlauf.

In Meißen angekommen, trafen wir auf Roberto, der die nachhaltigere Anfahrt per Zug gewählt hatte und so auch keinen unfallbedingten Umweg fahren musste. Die Startunterlagen wurden abgeholt, der Hunger vor dem Lauf mit Milchbrötchen gestopft und der 1,1km lange Rundkurs inspiziert, der vom Veranstalter mit den Worten „Denkmalgeschütztes Kopfsteinpflaster in allen Varianten, Bordsteine, scharfe Kurven und ein steiler Anstieg“ treffend beschrieben wird. Nachdem nochmals der Rennmodus erklärt wurde, bei dem jedes Paar im Wechsel läuft bis insgesamt 16 Runden absolviert sind, kam so langsam die Frage nach Martins Laufpartner Lars auf. 10 Minuten vor dem Start war von ihm noch keine Spur und sein Martin wurde langsam etwas unruhiger.

Um Punkt 20:00 Uhr fiel dann der Startschuss und die ersten Läufer stürmten die Strecke… und „stürmen“ ist hier wirklich das richtige Wort. Die ersten Läufer übergaben den Staffelchip bereits nach 3:29min, kurz gefolgt von Franco, Martin, Tony, Roberto und Alexandra. Bei diesen Geschwindigkeiten ergaben sich Schwierigkeiten, die beim langsamen Einlaufen gar nicht aufgefallen waren: die engen Kurven zwangen uns, kurz vorher abzubremsen um nicht an Hauswänden kleben zu bleiben oder ein Kopfpflaster durch das Kopfsteinpflaster zu bekommen. Der kurze, aber dennoch steile Anstieg war dann Hindernis und Chance zugleich je nachdem, wie gut man sich die Kräfte eingeteilt hatte. Und die anschließende, lang gezogene Strecke bergab war dann jedes Mal aufs Neue wieder eine Belohnung für den geschafften Anstieg, auch wenn man hier besonders auf den steinigen Untergrund achten musste. Danach konnte man sich mental schon wieder zur Wechselzone hinziehen, wo Wasser und ein paar Minuten Pause warteten. Beim Wechsel bestand die große Schwierigkeit darin, in dem engen Läuferkanal seinen Teampartner schnell zu finden, ihm oder ihr den Chip in die Hand zu drücken und dabei möglichst keine anderen Läufer zu überrennen – hier konnten wir sehr von unserem auffälligen Laufgruppen-hellblau profitieren. 😉 Martin hatte es hier nach der ersten Runde besonders schwer, denn Lars war immer noch nicht da und so ging’s für Martin ohne Pause direkt weiter. Wie sich später herausstellte, war Lars‘ Verspätung dem selben Unfall zu verdanken, wegen dem auch wir schon einen Umweg hatten fahren müssen. Aber zurück nach Meißen! In den Pausen wurde dann der aktuelle Rennverlauf analysiert, denn sehr auffällig war, dass offensichtlich viele Teams leistungsmäßig eher unausgeglichen waren und dadurch noch mehr Überholvorgänge abliefen. Außerdem führte das dazu, dass man jede Runde wieder dieselben Läufer überholte um dann in der folgenden Runde wieder hinter ihnen aus der Wechselzone zu starten. Spätestens ab Runde 6 hatte dann jeder an dem Anstieg zu kämpfen, der gefühlt jede Runde länger und höher wurde. Tony konnte uns in den Pausen immer bestens informieren: Welches Team führt? An welcher Position sind wir aktuell ungefähr? Wie viele Runden sind noch zu laufen? Und so weiter.

Für Franco und mich bedeuteten Tonys Infos, dass ein Podiumsplatz wider vorheriges Erwarten realistisch war, den wir dann auch bis ins Ziel verteidigen konnten. 🙂 Als Pokal gab es je einen Pflasterstein. Dann ging’s auch recht bald wieder heimwärts beziehungsweise – ganz in Franco-Manier – erst mal was essen!

Abschließend lässt sich sagen, dass alle Laufgruppenläufer trotz des Wetters viel Spaß hatten und super Ergebnisse erzielten: Alex lief von Start bis Ziel konstanter als alle anderen Laufgroupies. Cindy ist ebenfalls sehr konstant gelaufen. Franco hat es geschafft seine Fußverletzung fast vollkommen auszublenden. Tony hat wahrscheinlich die meisten Läufer überholt. Martin ist mehr Strecke als alle anderen gelaufen und das nicht langsamer! Roberto ist jede einzelne Runde ans eigene Limit gegangen. Lars hat es geschafft sich fast durchgängig von Runde zu Runde zu steigern. Und ich konnte zu guter Letzt eine schnellste Einzelzeit erlaufen.

Hier noch mal alle Ergebnisse unserer Laufgroupies auf einen Blick:

  • Alexandra & Cindy » 1:26:28 (8. Platz, Damen)
  • Franco & Jonny » 1:01:28 (2. Platz, Herren)
  • Martin & Lars » 1:07:55 (10. Platz, Herren)
  • Tony & Martin » 1:08:14 (12. Platz, Herren)
  • Roberto & Rico » 1:20:09 (32. Platz, Herren)
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An dieser Stelle vielen Dank an Katja Gertel für das bereitstellen der Fotos.

Bericht: Jonny Seitz

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